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V.6. Ökologische Wälder in NRW – gut für das Klima, gut für die Menschen

Rund ein Viertel der Landesfläche von NRW ist von Wald bedeckt. Unsere Wälder erfüllen viele ver-schiedene Aufgaben: Sie sind wertvoller Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Gleichzeitig lie-fern sie uns Holz, das im Zeichen der Klimakatastrophe auch als Baustoff immer wichtiger wird. Wälder sind aber auch für uns Menschen von Bedeutung, als Orte der Freizeit und der Erholung. Schließlich binden Bäume in ihrer Wachstumsphase CO₂ und helfen damit gegen die Aufheizung der Atmosphäre.

Lang anhaltende Dürreperioden, Stürme und der Borkenkäfer haben den Wäldern sehr geschadet. Es darf zukünftig keine Flächen in Monokultur mehr geben. Mischwälder bieten nicht nur einen besseren Schutz gegen sich verändernde Umweltbedingungen, sondern sind auch als Biotope artenreicher. Wir streben daher Mischwälder an, die sich weitgehend natürlich verjüngen und in denen die jungen Bäume unter den Kronen der Älteren heranwachsen.

Wir wollen das System der Einheitsforstverwaltung erhalten, in dem Revierförster:innen privaten Waldbesitzenden mit kostenfreiem Rat und Anleitung zur Seite stehen, über die Einhaltung des Naturschutzrechtes ebenso wachen wie über die Einhaltung des Landesforstgesetzes und die zweckentsprechende Verwendung gezahlter Fördermittel. Zusätzlich sollen Revierförster:innen auch waldpädagogische Aufgaben übernehmen und die örtlich zuständigen Luchs- und Wolfsberater:innen sein.

Die Jagd soll sich zukünftig stärker an wildökologischen Zusammenhängen orientieren, insbesondere um eine Wiederbewaldung der heute kahlen Fichtenflächen mit klimaangepassten Baumarten zu gewährleisten. Mindestens natürliche Verjüngung der Hauptbaumarten muss ohne weitere Schutzmaßnahmen möglich sein. In der Perspektive sehen wir die Jagd als eine öffentliche Aufgabe. Das Recht zur Jagd sollte sich nicht aus dem Eigentum an Grund und Boden ableiten.

Was tun?

 

  • Wir streben die Umstellung aller Waldflächen auf FSC-zertifizierten Mischwald an.

 

  • Wir wollen bodenschonende Verfahren, wie den Einsatz von Rückepferden, bei der Holzernte fördern.

 

  • Waldrodungen für den Ausbau von Autobahnen und für die Nutzung fossiler Energien müssen sofort gestoppt werden.

 

  • Der Import illegal eingeschlagenen Holzes aus geschützten Wäldern muss gestoppt werden.

 

  • Nach dem Wegfall der gemeinsamen Vermarktung durch den Landesbetrieb Wald und Holz wollen wir Wege suchen, wie wir die Marktmacht der Waldbesitzenden gegenüber den Sägewerken wieder stärken können.

 

  • Das flächendeckende Reviersystem muss erhalten bleiben, frei werdende Reviere umgehend nachbesetzt werden, Reviere sollen nicht zu größeren Einheiten zusammengefasst werden. das vielseitige Berufsbild der Revierförster:innen wollen wir erhalten. Staatliche Forstverwaltung darf nicht an der schwarzen Null gemessen werden.

 

  • Die Umwelt- und Waldpädagogik wollen wir fördern und sehen sie verstärkt als Aufgabe für den Landesbetrieb Wald und Holz.

 

  • Die Luchs- und Wolfsberatung soll hauptamtlich und von den örtlich zuständigen Revierförster:innen wahrgenommen werden.

 

  • Da insbesondere für den ökologischen Hausbau zunehmend Holz statt Beton Verwendung finden soll, wollen wir in Sägewerken die Umstellung auf Verfahren unterstützen, die neben den klassischen Nadelhölzern auch die Verarbeitung weiterer Holzarten zu Bauholz ermöglichen.

 

  • Treib-, Fallen- und Baujagden wollen wir im Grundsatz abschaffen 

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